Logo der JVA Meppen Niedersachsen klar Logo

Wissenswertes zur Justizvollzugsanstalt Meppen (Hauptanstalt)

Die JVA Meppen ist eine Einrichtung des geschlossenen Vollzuges. Sie liegt etwas außerhalb der Stadt Meppen verkehrsgünstig gelegen an der B 402 in Versen, in der Nähe der BAB 31 (Abfahrt Meppen).

Die JVA Meppen wurde in den Jahren 1938/39 als eines von 15 Strafgefangenenlagern im Emsland errichtet.

Nach dem Krieg kam es zunächst zu einem Zusammenschluss der Lager. Der Hauptsitz war in Papenburg. Später wurden die meisten Lager aufgelöst bzw. wie das Lager Meppen/Versen der JVA Lingen I als Außenabteilung unterstellt.

In den 70er Jahren wurde nach einem Brandunglück ein umfangreiches Sanierungsprogramm erstellt und teilweise durchgeführt. Während dieser Bauphase wurde 1980 vom Niedersächsischen Ministerium der Justiz die Entscheidung getroffen, die Abteilung Versen und die Abteilung Baumschulenweg zu einer neuen Justizvollzugsanstalt Meppen zusammenzuschließen.

Am 01.01.1982 war die Geburtsstunde der selbstständigen Justizvollzugsanstalt Meppen.


Geschichtliches zur JVA Meppen

Blick auf die alten Zaunlagen der ehemaligen JVA Versen mit ihren zwei Zaunreihen. Bildrechte: JVA Meppen
Blick von außen auf die Zaunanlage der ehemaligen JVA Versen.

Während der nationalsozialistischen Herrschaft (1933 - 1945) wurden im Emsland insgesamt 15 Konzentrations- und Gefangenenlager eingerichtet. Von 1938 - 1945 war hier der Standort des Lagers IX Versen. Es wurde errichtet, nachdem 1937/38 der Reichsarbeitsdienst aus der Kultivierung in den linksemsischen Staatsgebieten zurückgezogen worden war. Die weitere Landeserschließung sollte ausschließlich von Strafgefangenen durchgeführt werden.

Das Lager Versen wurde im Sommer 1938 für insgesamt 1.500 Häftlinge gebaut. Im Mai 1939 wurden die ersten Strafgefangenen in das Lager Versen eingewiesen. Im Sommer 1939 waren hier bereits ca. 900 Personen inhaftiert.

Das Lager IX wurde im September 1939 von Oberkommando der Wehrmacht als Kriegsgefangenen - Mannschaftsstammlager VI B übernommen. Im Mai 1942 wurde Versen dem Stammlager VI C (Bathorn) angegliedert. Im Dezember 1939 war das Lager Versen mit 50 Kriegsgefangenen belegt. Die Zahl der Gefangenen erhöhte sich bis September 1941 auf 300. 1943/44 nahm das Lager Versen vor allem italienische Militärinternierte auf. Ab November 1944 wurden Häftlinge aus dem Konzentrationslager Neuengamme (bei Hamburg) in das Lager gebracht, das bis März 1945 ein Außenkommando des Konzentrationslagers bildete.

Die Kriegsgefangenen arbeiteten in landwirtschaftlichen und gewerblichen Betrieben, vor allem in Ziegeleien, Tongruben und Torfwerken. Darüber hinaus wurden die Gefangenen bis 1941 auch zur Kultivierung herangezogen. Die Häftlinge aus dem Konzentrationslager Neuengamme mussten im Winter 1944/45 Verteidigungsstellen anlegen. Wegen unzureichender Ernährung, Kleidung und Unterbringung starben bei hartem Arbeitseinsatz und ungünstigen Witterungsbedingungen zahllose Gefangene. Die Inhaftierten litten auch unter den willkürlichen Übergriffen der Wachmannschaften. Auf der Kriegsgräberstätte Versen befinden sich die Grabstätten von 297 verstorbenen Häftlingen aus dem Konzentrationslager Neuengamme und 71 KZ-Häftlingen aus den emsländischen Lagern Börgermoor, Esterwegen und Neusustrum.

Am 25.03.1945 wurde das Lager Versen aufgelöst. Die im Emsland eingesetzten KZ-Häftlinge wurden vor den heranrückenden Truppen der Aliierten nach Cloppenburg transportiert. (Quelle: Erich Kosthort/Bernd Walter, Konzentrations- und Strafgefangenenlager im Dritten Reich, Beispiel Emsland, 3 Bde., Düsseldorf 1983).

Blick auf das Eingangstor der ehemaligen JVA Versen, mit dahinterliegenden Baracken. Bildrechte: JVA Meppen
Blick auf das Eingangstor der ehemaligen JVA Versen

Nach dem Krieg gehörte das Lager Versen zu den Strafanstalten Emsland mit Sitz in Papenburg und wurde, nachdem die meisten Emsland-Lager aufgegeben worden waren, mit den noch Verbleibenden als Abteilungen der JVA Lingen I unterstellt. Nach einem Brandunglück in einem Unternehmerbetrieb außerhalb der Abteilung Groß Hesepe im Jahre 1972, bei dem Gefangene ums Leben gekommen sind, wurde 1973/74 auch für die Abteilung Versen ein Sanierungsprogramm erstellt und teilweise durchgeführt. Zunächst erfolgte der Neubau von zwei Unterkunftsgebäuden für Gefangene mit je 77 Haftplätzen und der Neubau der Werkhalle. Die alten Holzbaracken durften aus Brandschutzgesichtspunkten nicht mehr als Unterkunft benutzt werden. 1978 erfolgte die Genehmigung zur Restsanierung der Abteilung Versen. Während der laufenden Sanierungsmaßnahmen (Ersetzen der Holzgebäude durch Steinneubauten) wurde 1980 vom Niedersächsischen Ministerium der Justiz die Entscheidung über die Verselbstständigung der Abteilung Versen zusammen mit der Außenarbeitsstelle Baumschulenweg zur JVA Meppen getroffen. Ausschlaggebend dafür waren vollzugliche und organisatorische Gründe. Um den Vollzug effizienter, die Verwaltung und Organisation überschaubarer und beweglicher zu gestalten, sollten kleinere Vollzugseinheiten gebildet werden.

Nach Abschluss der meisten Hochbaumaßnahmen, der organisatorischen und personellen Veränderungen wurde die Abteilung Versen zum 01.01.1982 zur selbständigen Justizvollzugsanstalt Meppen.

Blick von außen auf das Pfortengebäude der JVA Meppen. mit einem Teil des Eigangstores.   Bildrechte: Jürgen Dickmännken

Pforte JVA Meppen

zum Seitenanfang
zur mobilen Ansicht wechseln